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Der Mensch im Mittelpunkt

Wenn Mitarbeiterbedürfnisse zur Belastung werden

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Die Mitarbeiterorientierung ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Unternehmens. Trotz möglicher Herausforderungen bei der Umsetzung überwiegen meist die Vorteile.

Unternehmen, die ihre Mitarbeiter wertschätzen, schaffen ein positives Arbeitsumfeld, steigern die Motivation und Produktivität, fördern Innovationen und stärken die Mitarbeiterbindung.


In meiner beruflichen Praxis habe ich jedoch die Erfahrung gemacht, dass Unternehmen und Selbstständige, die sich bemühen, Mitarbeiter durch vielfältige Benefits und Zugeständnisse zu gewinnen und zu binden, häufig auch die Kehrseite der Medaille kennenlernen. Mitarbeiter mit überzogenem Anspruchsdenken, Missbrauch von Kulanz bis hin zur Schädigung der Unternehmenskultur und -ziele.


Psychologisch gesehen neigen Menschen, denen eine Gefälligkeit oder ein Vorteil gewährt wird, dazu, immer mehr zu fordern und schließlich überzogene Ansprüche zu stellen.

Dies lässt sich gut mit dem psychologischen Prinzip des Anspruchsniveaus erklären.

Dieses Prinzip beschreibt die Tendenz von Menschen, ihre Erwartungen und Ansprüche an eine Situation oder ein Ergebnis im Laufe der Zeit anzupassen, insbesondere in Abhängigkeit von ihren bisherigen Erfahrungen und Erfolgen.


Das Anspruchsniveau ist keine statische Größe, sondern unterliegt einem ständigen Wandel.


Es wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, die eng miteinander verknüpft sind:


  • Anpassung an die Umwelt: Wir Menschen sind anpassungsfähig und passen unsere Erwartungen an die Gegebenheiten unserer Umwelt an. Wenn wir ein Ziel erreichen, verschieben sich unsere Horizonte und wir setzen uns neue Ziele.

  • Sozialer Vergleich: Wir vergleichen uns ständig mit anderen. Wenn wir sehen , dass andere mehr haben oder mer erreichen, kann das dazu führen, dass wir unsere eigenen Ansprüche erhöhen.

  • Macht und Anspruch: Auch das Gefühl von Macht oder das Bewusstsein eigener Rechte kann ebenfalls unser Anspruchsniveau beeinflussen. Wer sich selbst etwas zuschreibt, ist eher bereit, dafür einzustehen und seine Ansprüche durchzusetzen.


Mögliche negative Folgen:


  • Unrealistische Erwartungen: Mitarbeiter könnten unrealistische Erwartungen an die Flexibilität des Unternehmens stellen.

  • Grenzüberschreitungen: Mitarbeiter könnten die Grenzen des Zumutbaren überschreiten und unagemessene Forderungen stellen.

  • Missbrauch von Vertrauensvorschüssen: Mitarbeiter könnten das Vertrauen des Unternehmens missbrauchen, indem sie sich ungerechtferigte Vorteile verschaffen.

  • Verzerrung von Tatsachen: Mitarbeiter könnten versuchen, durch die Manipulation von Informationen persönliche Vorteile zu erlangen.

  • Druckausübung: Mitarbeiter könnten versuchen, ihre Ziele durch Ausübung von Druck auf Vorgesetzte oder Kollegen durchzusetzen.

  • Emotionale Manipulation: Mitarbeiter könnten versuchen, Entscheidungen durch emotionale Manipulation zu beeinflussen.

  • Gruppenbildung mit Sonderinteressen: Mitarbeiter könnten sich zu Gruppen zusammenschließen, um spezifische Interessen durchzusetzen, die möglicherweise nicht im Einklang mit den Unternehmensinteressen stehen.


Präventive Maßnahmen können dazu beitragen, dass sich solche Tendenzen gar nicht erst entwickeln und ein gesundes Arbeitsklima erhalten bleibt.


Sollte sich dennoch ein solches Verhalten zeigen, ist ein schnelles und zielgerichtetes Eingreifen notwendig, um weitere Schäden abzuwenden und einen Veränderungsprozess einzuleiten.















 
 
 

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